Check Dive

Heute wollten wir unseren ersten Tauchgang machen. Das ist hier aber nicht ganz so easy wie auf Curacao. Dort haben wir damals unsere Brevets (Tauchscheine) in der Tauchschule vorgezeigt und konnten uns sofort die Flaschen nehmen und uns einen Tauchspot aussuchen. Vielleicht war es aber auch nur so einfach, weil sich rausstellte das der dortige Besitzer der Tauchschule damals auf den Malediven unser Guide war. Simon und er kamen sich bekannt vor und nach einigem hin und her raten, stellte sich dann heraus, das er damals auf den Malediven gearbeitet und nun auf Curacao eine eigene Tauchbasis eröffnet hat. Manchmal ist die Welt echt verdammt klein.
Hier auf Bonaire muss man zuerst ein Briefing zu den Verhaltensregeln des Marine Parks mitmachen. Diese beinhalten: nichts anfassen, abbrechen und einstecken oder mit den Flossen und Knien beschädigen bzw. töten. Korallen sind sehr empfindliche Lebewesen, die sehr langsam über Millionen von Jahren wachsen. Zweite Regel: Keinen Müll zurücklassen.Traurig das es anscheinend wirklich noch Taucher gibt, denen man all dies noch extra sagen muss. Ist doch eigentlich alles selbstverständlich und vor allen Dingen sind es Grundregeln die man beim Tauchen lernen als oberstes Gebot vermittelt bekommt. Nach dem Vortrag gehts dann zum Check Dive. Diesen muss jeder absolvieren bevor man alleine Tauchen darf. Das Briefing fand hier in unserer Anlage statt. Für den Check Dive mussten wir in ein anderes Hotel fahren, wo bei eventuellen Problemen eine gut ausgerüstete Tauchschule direkt am Wasser liegt und man Hilfe hätte bekommen können. Auch die Einstiege waren dort sehr Taucherfreundlich und das Wasser sehr ruhig. Bei uns hat eigentlich soweit alles geklappt, außer das das zusammenbauen der Ausrüstung ein wenig lange gedauert hat. Aber das wird schnell wieder zur Routine. Muss auch, denn die meisten Tauchplätze liegen in der prallen Sonne, ohne Duschen, Bänke für die schwere Ausrüstung, einem Hauch von Schatten oder jedwedem anderen Luxus der einem das Anziehen der Ausrüstung erleichtern würde. Wenn man da schon ne halbe Stunde braucht nur um sich startklar zu machen, stirbt man an Hitzschlag. Da muss wirklich jeder Handgriff sitzen. Wir haben hier in der Sonne um die 38 Grad und mit dem schwarzen Neoprenanzug und den zwanzig Kilo Gerätschaft am Körper hält man das nur knapp zehn Minuten aus. Außerdem wird man sehr schnell sehr reizbar wenn bei der Bullenhitze nicht alles wie am Schnürchen klappt und man nicht zügig ins etwas kühlere Nass kommt. Das Wasser hat übrigens auch in zwanzig Metern Tiefe noch eine Temperatur von 27 Grad !!! Aber auch wenn sich das sehr warm anhört, nach einer halben Stunde wird sogar das ganz schön frisch. Unser erster Tauchgang dauerte fünfundvierzig Minuten. Ein paar interessante Sachen haben wir auch gesehen. Unter anderem einen riesigen glänzend silbernen Fisch, mit unglaublich großem Maul und gigantisch großen Schuppen. Hatten wir vorher noch nie gesehen und wir wissen leider auch nicht um was für einen Fisch es sich handelt. Er war lang und schmal so an die 1,50 Meter. Er ließ mich auch ziemlich nah ran kommen bevor er dann das Weite suchte. So hatten wir also schon bei unserem ersten Tauchgang ein tolles Erlebnis. Wir sind gespannt ob weitere Folgen. Nach dem Check Dive ist es hier übrigens genauso leicht mit dem Tauchen wie auf Curacao. Wir haben die Möglichkeit an drei verschiedenen Tauchbasen über einen "Drive thru" Flaschen zu holen. Einfach ran fahren, zwei Flaschen pro Person einladen, tauchen gehen, leere Flaschen zurück bringen und sich die nächsten einpacken, wenn man will. Aber mehr als zwei Tauchgänge pro Tag werden wir sowieso nicht machen. Uns reicht das vollkommen. Dafür braucht man eh einige Stunden da wir (auch wenn wir eigentlich nie lange so tief tauchen das wir Deco Zeit haben) dennoch lieber einige Zeit zwischen den Tauchgängen verstreichen lassen. Von der komprimierten Luft aus der Pressluftflasche bekommt man leicht Kopfschmerzen und der Flüssigkeitsbedarf des Körpers steigt enorm. Man muss also in der Pause zwischen den Tauchgängen viel trinken damit man nicht dehydriert. Man kann sich auch ein Deco-Bierchen genehmigen (kleiner Scherz). Und da ich es mit dem trinken ja eh nicht so habe, dauert es bei mir immer ewig bis ich mir mal einen Liter Wasser eingeflößt habe. Sogar bei der Affenhitze hier. Apropos Hitze! Auch wenn es hier sehr, sehr heiß ist, kann man die Temperaturen recht gut aushalten (außer man hat den Tauchanzug an ). Es handelt sich nämlich um trockene Hitze, nicht diese feuchtschwüle unerträgliche Hitze wie zum Beispiel im Regenwald. Hier regnet es zur Zeit nur ganz selten. Man ist also nicht gleich völlig verschwitzt wenn man nur einen Fuß vor das Haus setzt. Nichts desto trotz kann man dennoch nicht mal eben drei Stunden in der prallen Mittagssonne durch die Gegend wandern, das fällt einem doch recht schwer. Aber man hat halt einfach nicht das Gefühl man würde in ein türkisches Dampfbad laufen, wenn man aus einem klimatisierten Gebäude nach draußen kommt.
So,wir werden jetzt etwas essen und dann werden wir nochmal tauchen gehen. Ich habe auch nur ein klitzekleines Radler getrunken!

ICH SCHWÖRE!!!!!!!!!
Bis dann!

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