Hatten wir nicht schon genug Rüttelpiste?

So, ich versuche mal wieder zu schreiben während wir auf einem wirklich kuriosen Highway herum schliddern. Wir sind letzte Nacht das erste mal nicht vor dem dunkel werden auf einer Campsite gewesen. Allerdings nicht selbstverschuldet sondern weil die blöde Straßenkarte, die wir uns hier auch noch extra besorgt hatten, keine richtige Straßenbeschaffenheit angegeben hatte. Auf "normalen" Straßen wäre die Strecke die wir vorhatten zu fahren locker zu schaffen gewesen. Leider stellte sich schon sehr bald eine davon als "Gravel Road" heraus. Daher kamen wir langsamer voran als geplant. Der Hammer war allerdings der Highway. Dieser Name für eine solche Straße, spottet wirklich jeder Beschreibung. Es handelt sich um eine Piste die in der Mitte einspurig asphaltiert ist und die rechts und links mit Erde verbreitert wurde. Wenn einem ein Fahrzeug entgegenkommt (was hier öfter passiert als noch im Northern Territory) muss man auf diesen Seitenstreifen ausweichen. Ganz eng wird es wenn einem ein Roadtrain entgegenkommt. Roadtrains sind Lkw die bis zu 4 (in Worten VIER) Anhänger ziehen! Sie können somit eine Länge von 50 Metern erreichen. Die haben einen unheimlichen Speed drauf und können auch nicht MAL EBEN bremsen. Daher liegen auch am Wegesrand immer sehr viele verendetet Kängurus, Kühe, usw...
Als es schon ziemlich dunkel wurde erreichten wir endlich das einzige Roadhaus weit und breit wo wir nächtigen konnten, sogar mit Strom. Und das für 10 Dollar. Wir waren ganz alleine dort. Wenn wir es nicht bis dahin geschafft hätten, ich weiß nicht wo wir die Nacht geschlafen hätten. Dieser Highway bietet kaum Möglichkeit einfach am Wegesrand zu campieren, da er einfach viel zu eng ist und man Gefahr laufen würde von einem Roadtrain nieder gewalzt zu werden.
Die Besitzerin des Roadhouse hat dem Simon bereitwillig so einige Geschichten über den Gregory Developmental Highway erzählt. Sie hat auf ihrer Theke eine Unterschriften Liste liegen, für den Ausbau der Staße. Es hat dort schon massig Unfälle gegeben. Da die Sandstreifen sehr oft vom Regen durchgeweicht sind und Autos die beim Ausweichmanöver dort hinein fahren müssen, ausbrechen und der Fahrer dabei die Kontrolle über das Fahrzeug verloren hat. Zum Glück ist aber noch nie jemand getötet worden. Das allerdings ist wohl auch gleichzeitig der Grund dafür das die Straße immer noch nicht neu gemacht wurde!
Vor ein paar Wochen erst sind zwei Roadtrains zusammen gekracht. Wie durch ein Wunder waren die beiden Fahrer nur leicht verletzt. Die Lkw waren jedoch Schrottreif. Einer hatte eine Leerfahrt, der andere war mit Kühen beladen. Die Tiere die überlebt haben sind natürlich auf und davon. Wir sind nur 100 Kilometer auf dieser Straße gefahren, sie ist jedoch noch etliche Meilen länger. Wie man so etwas einen Highway nennen darf ist uns schleierhaft.
Noch dazu wo es eine Hauptverbindungsstraße ist die recht stark befahren wird, überwiegend von Roadtrains. Die Besitzer des Roadhouse sind 7 Tage die Woche, 24 Stunden am Tag im Laden. Wir haben noch bis spät in die Nacht Lkw gehört die angehalten und was getrunken oder gegessen haben. Toller Job!
Am nächsten Morgen sind wir von meinen absoluten Lieblingen geweckt worden, den Raben! Ich habe mich schon vor vier Jahren in ihr "Singen" verliebt. Sie schreien wie kleine Katzen. Bei manchen hört es sich sogar an als ob ein Mensch jammert. Einfach unglaublich diese Geräusche die sie von sich geben. Unsere in Deutschland machen einfach nur "Krah, krah". Ich habe es heute geschafft mir diesen Sound auf meinem PDA aufzunehmen, jetzt kann ich sie mir auch zu Hause immer wieder anhören J !
Nach dem Frühstück haben wir uns wieder auf den Weg über den "tollen" Highway gemacht und waren echt froh, das wir diese Strecke nicht am Vortag im Dunkeln fahren mussten. Zeitweise schien sogar mal die Sonne, das hat aber leider nicht lange angehalten. Somit besichtigten wir den Millaa, Millaa Wasserfall genauso wie damals im Nieselregen. Der Millaa Millaa ist ein wirklich fantastischer Wasserfall. Er könnte schöner gar nicht sein. Er ist breit und fliest ganz gleichmäßig nach unten, ohne weitere Treppe. Rechts und links wird er flankiert von tropischen Pflanzen. Er ist nicht besonders hoch aber seine Lage ist einfach einzigartig schön. Wir hatten nicht damit gerechnet das er zu dieser Jahreszeit überhaupt Wasser führt. Er war zwar nicht so gewaltig wie bei unserem ersten Besuch aber es kamen noch genug Wassermassen hinunter gestürzt.

Dies war heute leider unser letzter Tag auf Tour im Bushcamper. Ich habe mich um einen Tag verhauen. Gut das Simon heute mal beiläufig nachgefragt hat wann denn der 18te sei. Ich meinte "Morgen, wieso?", "Na, da müssen wir den Wagen abgeben!" Ich habe dann vorsichtshalber mal in unseren Unterlagen nachgeschaut, und tatsächlich, morgen muss er weg. Ich war felsenfest überzeugt wir hätten noch 2 Nächte, dem ist aber leider nicht so. Schade, zumal das Wetter leider überhaupt nicht mitgespielt hat und wir nur sehr wenige Fotos machen konnten, obwohl es tausend und abertausend Motive gegeben hat.
Wenn es in den nächsten Tagen die wir im Hotel sind noch schön werden sollte und wir doch noch mal Hummeln im Hintern bekommen sollten, dann leihen wir uns eben noch mal für einen Tag einen normalen Pkw. Und wenn wir uns lieber die restlichen Tage noch entspannen wollen, dann tun wir das. Mal sehen. Es könnte nämlich sein das uns die fast 5000 Kilometer, die wir in den vergangenen Wochen gefahren sind reichen. Das waren etliche Stunden, die hinter dem Steuer drauf gingen, wenn man bedenkt das man davon einige 1000 Kilometer nicht schneller als 30, 40 oder 50 Km/h fahren konnte.

Wir hoffen unsere Bilder und Berichte haben Euch ein wenig gefallen. Uns hat es auf jeden Fall sehr viel Spaß gemacht Euch an unserer Reise teilhaben zu lassen.

Und wie unser Kollege Peter auf seiner Website so treffend geschrieben hat: Wer Rächtschreibepfela gefunden hat, der darf sie behalten!!!!!

Ich bin kein Autor und auch kein Deutschlehrer. Ich schreibe aus Spaß an der Freude. Rechtschreibung war schon in der Schule immer mein Feind, da könnt ihr meine Mami fragen. Sie konnte auch nie verstehen warum ein Mensch, der soviel liest wie ich die Sache mit der Grammatik, Zeichensetzung und allem was dazu gehört einfach nicht in seinen Kopf bekommt. Ich habe schon damals für meine Aufsätze die eigentlich eine eins hätten sein können nur eine zwei bekommen weil einfach zu viele Rechtschreib,- und Grammatikfehler drin waren. Und zusätzlich muss ich noch zu meiner Entschuldigung erwähnen, das die Tastatur vom Laptop eine Macke hat und ab und zu Buchstaben die man drückt nicht übernimmt. Wir lesen den Text zwar meistens noch Korrektur, aber dennoch geht bestimmt einiges durch, auch mit automatischer überprüfung!

Also dann bis bald!!! Und G´day!
Alexandra & Simon


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