0 Grad Grenze erreicht!!!!!!

Diese Nacht ist es tatsächlich passiert. Es hat gefroren! Ich bin um 23.30 Uhr aufgewacht und konnte vor Kälte nicht mehr einschlafen. Beim ins Bett gehen war noch alles in Ordnung. Ich habe im Pulli hier gesessen und den Bericht geschrieben, ohne zu frieren. Bin aber dennoch vorsorglich mit Schlafanzug plus Jogginghose und Pulli in den Schlafsack gekrochen und recht fix eingeschlafen. Um halb 12 wars´s dann vorbei damit. Ich habe noch eine dreiviertel Stunde gegen die Kälte gekämpft, dann aber aufgegeben und bin zum Simon runter gekrochen. So haben wir dann mehr schlecht als recht auf 1,20m den Rest der Nacht verbracht. Als es endlich hell wurde konnten wir die Eisblumen an den Wagenfenstern sehen. SUPER! Wir sind heute noch ein wenig tiefer in die Wüste gefahren, das heißt diese Nacht wird's noch eisiger. Wir haben beschlossen das ich heute direkt unten beim Simon mein Lager aufschlage und wir aus zwei Schlafsäcken einen machen, dann wird's sicherlich wärmer J. Die Auflagen auf denen ich sonst immer oben liege verwenden wir zum Abdichten der hinteren Tür , da kriegt der Simon nämlich immer kalte Füße.
Wir fragen uns die ganze Zeit ob man sich gegen die Kälte irgendwie abhärten kann. Anders ist einfach nicht zu erklären das hier rings um uns herum bei diesen Temperaturen die Leute in Scharen zelten. Wir sind heute am Chambers Pillar, einem Sandsteinfelsen in der Wüste. Scheinbar ein beliebtes Ausflugsziel der Einheimischen obwohl man hier nur mit Allradantrieb und hohem Radstand hinkommt. Bis um vier standen wir noch mit gerade mal 3 Autos hier. Dann kam eine ganze Kolonne. So wie es aussieht ein 3 Generationenausflug. Die ältesten der Herrschaften schätze ich auf Mitte bis Ende 60. Die übernachten nicht etwa in einem riesigen fetten Wohnwagen oder einem Buschcamper so wie wir. Nee, die ZELTEN!
Ich verstehe es einfach nicht. Die bauen ihr winziges 2 Mann Zelt auf, hauen da ein paar dünne Matratzen rein (die vorher noch versehentlich durch den Sand gezogen wurden), legen einen Hauch von einer Decke dazu und fertig. Dann wird ein Feuerchen gemacht und bis 10 oder 11 davor gesessen. Der ganze Qualm zieht munter in das Zelt und mieft dort alles voll, aber das scheint egal zu sein. Einer der ü 60 läuft schon seit der Ankunft mit kaputten Sandalen herum. Hat einen gerade beim rumschlurfen fast verloren. Wen juckts? Aber freundlich, freundlich sind sie alle. Man wird immer eingeladen sich doch mit ans Feuer zu stellen und doch zu erzählen wo man herkommt, wo man schon war und wo man noch hin will. Allerdings habe ich sehr große Probleme das Englisch der netten Leutchen zu verstehen. Zu schnell und vor allen Dingen zu nuschelig. Fast wie die Engländer eben. Nicht ganz so extrem, aber kommt schon nah ran. Simon plappert immer munter drauf los, aber ich suche ständig nach Vokabeln und versuche den Satz dann anders raus zu bringen. Man möchte den Leuten ja auch nicht vor den Kopf stoßen und einfach unfreundlich weiter gehen. Aber ich habe echt Schwierigkeiten mit der Verständigung. Die meisten geben auch dann nicht auf wenn man ihnen erklärt das man sie nicht so gut versteht. Es nutzt nicht mal was zu sagen "Sorry, I don´t speak English" Sie quasseln dennoch munter drauf los. Sind einfach liebenswert die Australier.
So, sonst gibt's von heute eigentlich nichts zu berichten. Die Fahrt ging nur durchs Outback, verlief aber ganz gut bis auf das ich mich ungefähr 3000 mal an und abschnallen, aus dem Auto raus, ins Auto rein und Tore öffnen und wieder schließen musste nachdem Simon hindurch gefahren ist. Und alles damit die Rindviecher nicht ausbüxen oder ins Revier eines anderen Besitzers rüber können.

G´day!


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