Ich ALEXANDRA bin heute gefahren!!!

Jawoll, ich habe mich getraut. Trotz Schaltwagen und dämlichen Linksverkehr! Natürlich habe ich des öfteren mal den falschen Gang eingelegt und das arme Auto mächtig gequält. Auch konnte ich - oder die Australier ?- von Glück reden das so wenig -bis gar keine- anderen Autos unterwegs sind und ich somit auch niemanden beim (natürlich falschen) abbiegen über den Haufen fahren konnte. Das ist echt grausam. Man macht die Scheibenwischer an statt zu blinken und biegt auf die Gegenfahrbahn ab weil es einem einfach so falsch vorkommt auf der linken Fahrbahn zu fahren. Aber im Outback ist das alles zum Glück nicht so schlimm. Da fährt man eh meistens in der Mitte der Fahrbahn da dort einfach die wenigsten Schlaglöcher sind. Und das ein Auto von vorne kommt sieht man an der Staubwolke früh genug sodass man rechzeitig wieder rüber fahren kann. Da fahre ich gerne, da kann ich auch niemanden gefährden. In den "Städten" (übertreibung des Jahrhunderts) lasse ich dann doch lieber den Simon fahren da dort mindestens ein oder zwei Autos unterwegs sind und ich nicht riskieren möchte das wir unsere vorsichtshalber abgeschlossene Vollkasko in Anspruch nehmen müssen.
Da die Entfernungen hier elend lang sind und man natürlich auch längst nicht so schnell voran kommt wie auf deutschen Strassen, dauert es oft Stunden von einer Sehenswürdigkeit bis zur nächsten. Und wenn einem dann noch so interessante Dinge wie Kängurus, riesige Termitenhügel oder ein Buschbrand in die Quere kommen, dann dauert es sogar noch länger.
Es ist erschreckend, aber hier brennt es zurzeit an sehr vielen Stellen. Es ist Winter hier und das bedeutet in Australien heiß und trocken. Da löst eine unachtsam weggeworfene Zigarette oder ein Tautropfen in der Sonne schon ein solches Feuer aus. Des öfteren schon konnten wir in der Ferne schwarze Rauchwolken sehen. In der Nacht auf dem Lake Bennett Campingplatz konnte man ganz weit weg auch Feuer sehen. Ja und gestern sind wir dann an einem solchen Buschfeuer vorbei gefahren. Erst konnte man wieder nur Qualm sehen und dann auf einmal das Feuer links von der Strasse. Das merkwürdige ist das sich nur das trockene Gras entzündet und sich somit das Feuer immer weiter frisst. Die Bäume werden nur im unteren Teil angekokelt, richtig gebrannt haben sie nicht. Dennoch konnte man sehen , das das Feuer schon etliche Kilometer gewandert war. Das so was auch anders ausgehen kann mussten wir auf unseren Touren schon erleben. Dort gab es zig Quadratkilometer große Areale die wirklich komplett niedergebrannt waren. Kein Strauch, kein Baum und kaum ein Termitenhügel haben dort noch gestanden, alles war zu Asche verbrannt. Wirklich schlimm.
Gegen Mittag sind wir endlich am Ubirr Rock angelangt, leider zur gleichen Zeit wie ein Reisebus. Hier ist momentan Hauptsaison, also nix mit alleine sein. Aber wir schaffen es immer wieder Fotos zu bekommen wo nicht noch 10 andere Köpfe mit drauf sind. Denn wir haben ja im Gegensatz zu den Rundreisetouries das Glück das wir viel Zeit haben und warten können bis alle weg sind J !
Auf den Ubirr musste man natürlich auch wieder rauf kraxeln, aber diesmal hatten wir alles dabei! Wasser, Hüte und Stativ! Man lernt ja! Der Ausblick war phänomenal! Man glaubte in Afrika in der Savanne zu sein. Wir standen oben auf dem Berg und schauten hinunter in die Ebene. Grüne weite Steppe, Bäume mit ausladender zu einer Seite hin gebogener Krone und in der Ferne weitere Hügel. Wirklich schön, da hatte sich das klettern doch gelohnt.
Auch der Zeltplatz den wir am Abend aufsuchten hatte was. Es handelte sich um einen Monsunwald in den Schneisen geschlagen waren die die Zeltplätze darstellten. So groß und weitläufig das man keinen direkten Nachbarn hatte. Einen sehr, sehr großen Nachteil hatte der Platz allerdings. MüCKEN! Abertausende. Simon hat nur schnell draußen gekocht, gegessen und gespült haben wir drinnen. Auch die Abendtoilette wurde eher bescheiden gehalten, Feuchte Waschlappen und Zähneputzen über dem mini Spülbecken im Camper mussten reichen. Draußen wäre man wahrscheinlich zu Tode gestochen worden. Am nächsten Morgen sah es nicht anders aus. Unsere Moskitonetze vor den Fenstern saßen übervoll mit Mücken, die waren wohl obendrein noch stinkesauer das sie uns zwar riechen, aber nicht erreichen konnten und da sollten wir uns raus wagen? Nie und nimmer. Also wieder nur notdürftig reinigen, Betten abbauen kurz was essen und weg hier. Wirklich ein Jammer, denn der Platz war herrlich. Nachts sind die Fledermäuse um unser Auto geflogen und haben zumindest einen Teil der Mücken gefressen. War unheimlich den unverkennbaren Schatten der Flughunde lautlos immer und immer wieder vorbeihuschen zu sehen. Und mitten in der Nacht fingen dann auch noch einige Dingos an zu jaulen. War schon sehr aufregend. Vor allem die bange Frage "Haben die Moskitonetze auch wirklich keine Löcher?????"

Sie hatten zu Simons Glück keine !!!!
Bis bald!


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