507 Muscheln!

So einen geruhsamen Urlaub mit Camper hatten wir noch nie. Wir haben so viel Zeit, dass wir auch mal nur kurze Strecken fahren können und ab und an den lieben Gott nen guten Mann sein lassen können. So haben wir die vergangenen 1 ½ Tage gemütlich am Strand verbracht. Wir sind nach dem Besuch von Hobbingen  zu einem wirklich hübsch gelegenen Campingplatz, mit unmittelbarem Zugang zum Strand gefahren. Der Platz war wirklich schön, sehr ruhig und die Anlage sehr gepflegt und sauber. Hat uns wirklich gut gefallen. Das ist ein Campingplatz, wo auch feste Wohnwagen stehen. Aber es ist nicht ganz so „privat“ wie es in Deutschland der Fall ist. Man hat zwar sogenannte Parzellen aber die sind nicht wie bei uns schön von Hecken umrahmt, so dass man ein geschütztes Eckchen für sich hat. Hier stehen die Wohnwagen dicht neben einem festen Häuschen aus Holz, dann kommt ein Zäunchen und das ganze wiederholt sich dann. Da stand ein solcher Platz (also Wohnwagen und Häuschen) zum Verkauf, für Sagenhafte 90.000 $! Der Wohnwagen war schon recht lang, sah auch wirklich noch neu aus und ist mit einem hübschen Holzgitter (passend zum Häuschen) umrandet, so dass man die Räder nicht sehen kann. Aber der Preis ist ja mal wieder richtig „Kiwi like“. Zum Glück sind wir gerade nicht auf der Suche nach einer Parzelle .

Nachdem wir uns ein geeignetes Plätzchen ausgesucht hatten gingen wir hinunter zum Strand, Simon hat sich auch todesmutig ins eisige Wasser gewagt.

FÜR WAHNSINNIGE 30 SEKUNDEN!

Aber immerhin! Ich habe nur meine Füße hinein gehalten, das hat mir gelangt. Wir haben dann einen Strandspaziergang gemacht, da der Abschnitt hier fast 10km lang ist. Dabei habe ich nach ein paar Muscheln Ausschau gehalten aber nur kaputte gefunden. Irgendwann lagen im Sand dann ein paar Schneckenhausähnliche Muscheln. Die habe ich aufgehoben. Dann lag da noch eine und noch eine und noch eine…. Natürlich hatten wir weder Tüten noch sonstige Beutel dabei, also musste das Handtuch herhalten. Und wie beim Kastaniensammeln konnte ich nicht mehr aufhören, weil die da hinten ja noch schöner war als die die ich gerade aufgehoben hatte und die da drüben erst…. Simon hat sich dann irgendwann in die Dünen verkrochen um ein wenig Schatten zu haben, da sich meine Sammelwut ganz schön in die Länge zog. Als ich endlich genug hatte gingen wir zurück zum Platz wo ich die ganzen „gesammelten Werke“ erst einmal gewaschen und zum Trocknen ausgelegt habe. Am Abend haben wir den herrlichen Nachthimmel genossen. Da es hier so schön dunkel ist und weit und breit keine Stadt in der Nähe, kann man abertausende Sternchen am Firmament sehen. Ach wie romantisch!!!!

Am Mittag des nächsten Tages sind wir dann wieder zum Strand marschiert und ich habe mit den Muscheln in mühseliger Fummels Arbeit

„Neuseeland 2012“ in den Sand „geschrieben“.  Muss ich erwähnen, dass wir die einzigen Deppen waren, die in der prallen Mittagssonne überhaupt am Strand waren? Simon habe ich in den Schatten einer Felswand verbannt, damit er mir bloß keinen Sonnenstich bekommt und dann habe ich losgelegt. Man, war das heiß. Am Vortag hatte noch eine richtig steife Brise geweht, heute bewegte sich kein Lüftchen. Als ich mit der „Schreiberei“ begonnen hatte war das Wasser noch ca. 7 Meter von uns weg. Als ich (3 Stunden später) endlich fertig war, nur noch ungefähr 3 Meter. Ab und an schaffte es eine Welle sogar schon auf zwei Meter heran. Nach der üblichen Fotosession (ich mache mir die Arbeit ja schließlich nicht ohne das Ergebnis auf alle Zeiten zu verewigen) machten wir uns schleunigst auf zum Auto. Dort angekommen planten wir die weitere Route und haben noch ein wenig gegessen. Kurz vor der Weiterfahrt viel mir noch ein, dass ich doch gezählt haben wollte wie viele Muscheln ich gebraucht hatte. Also bin ich nochmal zurückgegangen. Mittlerweile war das Wasser schon auf 30cm an mein „Kunstwerk“ heran gekommen und die Wellen donnerten auch mit immer lauterem Getöse heran. Schon merkwürdig, obwohl ich ja tauche, aber vor so einer Brandung habe ich schiss. Ich mag das laute Geräusch einfach nicht, das geht mir durch und durch. Ich stehe auch nicht gerne zu nah da dran wenn die Wellen so heran preschen. Unschlüssig wie ein kleines Kind stand ich nun da und überlegte „Zählen oder nicht zählen?“ Hektisch fing ich dann doch an, aber immer wenn es hinter mir besonders laut grollte warf ich einen Blick nach hinten und wusste dann nicht mehr wo ich dran war. Zu guter Letzt entschloss ich mich dann mein Werk zu zerstören und warf die Muscheln immer zu hundert auf ein Häufchen, immer mit Blick auf das steigende Wasser.

27 große Muscheln für das Herz und 507 kleine Muscheln für „Neuseeland 2012“ habe ich gebraucht. Tatsächlich hatte ich aber noch fast 300 von den kleinen Muscheln übrig gehabt. Schon eine ganz schöne Anzahl, was? Es hat auf jeden Fall riesigen Spaß gemacht. Das Sammeln, wie auch das Erstellen. Ich habe erst ein einziges Mal die Möglichkeit gehabt (von den Muscheln und auch von der Zeit her) auf diese Art und Weise einen Schriftzug zu gestalten und das war auf den Malediven. Dort gab es gaaaaanz viele große, weiße Muscheln mit denen ich „Bodufinolu“ in den Sand schreiben konnte. Mal sehen ob ich auf Aitutaki auch die Möglichkeit haben werde. Zeit genug hätten wir ja!

Heute stehen wir wieder auf einem „wilden“ Campground. Er liegt an einem seichten Arm eines Meeresausläufers und ist so eine Art Vogelparadies. Hier zwitschert, trällert, pfeift und singt es in den außergewöhnlichsten Tonlagen. Man kann über eine kleine Holzbrücke in einen ca. 600 Meter tiefen Fichten und Latschenkiefernwald hinein laufen, an dessen Ende dann das Meer liegt. Suuuper schön. Bis jetzt (es ist schon fast 21 Uhr) stehen wir alleine hier. Ich denke auch nicht, dass noch jemand dazu kommen wird. Das bedeutet, wir können uns auf eine ruhige Nacht einstellen!

 

 

Bis zum nächsten Mal also!!!

 

Es Grüßen Simon und Alex!

 


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