!?!?!Schnee!?!?!
Das kommt
davon, wenn man sich über das Wetter beschwert!
Die ersten
sieben Tage hatten wir ja mit extremer Hitze zu kämpfen. Es war wirklich so
schlimm, dass wir immer Campingplätze mit Stromanschluss genommen haben, damit
wir die Klimaanlage anschalten konnten, um die heiße Luft aus dem Wagen zu
bekommen. Ohne Strom müsste man den Generator anwerfen. Der ist aber sehr laut
und es wird nicht gerne gesehen wenn man ihn an hat.
Einen Tag nach
dem Besuch in den White Sand Dunes wurde es dann merklich kühler, was uns sehr willkommen
war. Nur leider zogen auch immer dichtere Wolken auf und am darauffolgenden Tag
begann es zu regnen. Zum Glück aber nur in der Nacht. Die Wolken blieben aber
leider und die Sonne kam nur noch ab und zu raus. Zu unserem Glück tatsächlich
immer dann, wenn wir irgendwo waren um uns etwas anzuschauen. Zum Beispiel in
El Malpais. Dort ist vor ca. 3000 Jahren ein Vulkan ausgebrochen. Dessen
erstarrten und teilweise bewachsenen Lavastrom kann man in einer weiten Ebene
von schön zerklüfteten ockergelben Felsen aus anschauen. Die Lava war jetzt
nicht ganz so toll, aber die Felsen waren klasse. Wir waren mal wieder alleine dort
und sind darin herum gekraxelt, das einem Angst und Bange werden konnte. Ich
bin sogar so mutig gewesen und habe mich getraut mich auf einen Überhang zu
setzen. Allerdings mit schweißnassen Händen. Schon blöd, die Felsen stehen dort
seit Millionen von Jahren warum sollten sie gerade abbrechen wenn ich da drauf
sitze? Natürlich war es auch die Tiefe die mir den Angstschweiß auf die Stirn
trieb. Ich schätze so ca. 50 Meter ging es schon hinunter. Aber da ich ja hier
sitze und noch in der Lage bin diesen Bericht zu schreiben, habe ich es wohl
überlebt!
Übernachtet
haben wir auf dem Red Rock Campground. Hier zog es sich dann immer stärker
zusammen und ging in ein heftiges Gewitter über. In dieser Nacht waren wir das
erste Mal froh, dass wir so dicke Decken hatten. Die Nächte davor haben wir sie
immer verflucht. Am nächsten Morgen haben wir sogar die Heizung angemacht, weil
es doch arg frisch war. Leider regnete es immer noch und Simon war pitschnass
als er den Strom und Wasseranschluss draußen wieder abgestöpselt und das Kabel
und den Schlauch im Wagen verstaut hatte. Zum Glück hatten wir erst den Tag
davor noch gedumpt (die beiden Wassertanks entleert), so das Simon nicht
auch das noch in dem Regen und der Kälte machen musste. Wir haben uns dann auf
die Fahrt zum Monument Valley (4 1/2 Stunden) gemacht. Am Himmel war eine
richtig fette Nebelsuppe. Man konnte kaum etwas sehen. Erst fieselte es und
dann (wir trauten unseren Augen nicht) schneite es plötzlich. Je weiter wir
fuhren, umso heftiger wurde das Schneetreiben. Uns kamen Autos entgegen, die
hatten sechs Zentimeter Schnee auf der Heckklappe und der Motorhaube und die
Landschaft lag unter einer Puderzuckerdecke. Es war einfach nicht zu glauben.
Vorgestern noch 40 Grad und nun nahe Null Grad!!!!!
Aber zum Glück
war dieser Spuk ca. 80Km weiter wieder vorbei. Allerdings hing der Himmel noch
immer voller dicker schwarzer Wolken. Das war echt schade, denn die Strecke zum
Monument Valley ist eine Landschaftlich wunderschöne Fahrt, mit vielen verschiedenfarbigen
Felsen. Aber ohne Sonne sieht halt einfach alles nicht ganz so spektakulär und
schön aus.
Hier am Valley
angekommen haben wir einen (von der Aussicht her) genialen Platz bekommen, da
wir es geschafft haben noch recht früh hier zu sein. Mittlerweile ist es fast
18 Uhr und alle Plätze sind belegt. Ich sitze im Camper (draußen ist es zwar
sonnig, aber reichlich stürmig) und kann während des Schreibens durch das
Fenster auf das Monument schauen. Super schöööööön.
Ich habe den
Bericht jetzt für ca. 2 Stunden unterbrochen um abertausend Fotos vom
Sonnenuntergang am Monument Valley zu machen. Simon hat unsere Campingstühle
mitgenommen und wir haben brav ausgeharrt bis die Sonne die Felsen in einem
satten Rot erstrahlen ließ, und den Himmel in allen Orange, Rot und
Rosaschattierungen eingefärbt hat. Ein genialer Anblick. Wenn wir es schaffen,
stehen wir Morgen um halb sechs auf und versuchen auch den Sonnenaufgang auf
Foto zu bannen. Denn die Sonne soll genau zwischen den beiden markantesten und
vor allen Dingen bekanntesten Felsen des Monument Valleys aufgehen. Die Felsen
die man aus sämtlichen Western kennt. Auch John Wayne ist hier schon entlang
geritten. Und damit wir es auch tatsächlich schaffen uns aus dem Bett zu
quälen, gehen wir jetzt mal lieber in die Heia, sonst gibt das nix. Und wehe
die blöden Wolken haben sich bis morgen nicht komplett vom Acker gemacht und
verhindern einen spektakulären Sonnenaufgang, dann werde ich echt BÖSE!
GUTE NACHT IHR LIEBEN
Bis
demnächst!
Simon und Alex